Alexei Popyrin gewann in Montreal völlig überrschend seinen ersten Masters-Titel. Als Abschluss einer krönenden Woche schlug er im Finale Andrey Rublev.Bild: Imago/David Kirouac
Linus Karzig
Mit Alexei Popyrin hat das Masters in Montreal einen großen Überrasschungssieger. Der Australier gewann in Kanada den dritten und zugleich größten Titel seiner Karriere.
Im kanadischen Montreal krönte Alexei Popyrin die beste Tenniswoche seiner Karriere. Drei Top 10- und zwei Top 20-Spieler räumte der Australier aus dem Weg. Ben Shelton, Grigor Dimitrov, Hubert Hurkacz, Sebastian Korda und letztlich auch Andrey Rublev konnten ihn nicht stoppen. Auch wenn er gegen Dimitrov in der dritten Runde schon drei Matchbälle gegen sich hatte. Insgesamt deutete auf einen solch großen Erfolg kaum etwas hin. Umso interessanter ist es deshalb herauszufunden, wer Alexei Popyrin eigentlich ist.
Alexei Popyrin: Key Facts
Alexei Popyrin wurde am 05. August 1999 in der australischen Metropole Sydney geboren. Seine Eltern sind russischer Herkunft und er hat zwei Schwestern, sowie einen jüngeren Bruder. Sein Spitzname ist „Pop“ oder „Popy“. Mit fünf Jahren begann an der Tim Warwick Academy Tennis zu spielen. Im Anschluss trainierte er zwei Jahre in Dubai. Beim dort ansässigen ATP-Turnier agierte er in der Zeit als Balljunge. 2010 zog er mit seiner Familie dann nach Alicante in Spanien wo er heute noch immer zum Teil wohnt. Trainiert wurde er in seiner Anfangszeit auch von Patrick Mouratoglou, dem er einen nicht unerheblichen Anteil an seiner Entwicklung zuschreibt.
Karriereanfänge von Alexei Popyrin
Schon bei den Junioren war Alexei Popyrin ein erfolgreicher Spieler. 2017 gewann er die Juniorenkonkurrenz bei den French Open und stand zu der Zeit im Ranking auf Position zwei. Im gleichen Jahr wurde er Profi. Im Hauptfeld eines ATP-Turniers stand er 2018 in Sydney, wo er gegen seinen Landsmann John Millman verlor. Anschließend gab er mit einer Wildcard sein Grand Slam-Debüt bei den Australian Open (Niederlage vs. Tim Smyczek). Im weiteren Verlauf des Jahres spielte er vorwiegend Challenger, ehe er im Oktober in Basel zum ersten Mal ein Match auf der Profitour gewann. Gegen Landsmann Matthew Ebden siegte er in zwei Sätzen.
Alexei Poypyrin: Erfolge
Obwohl die Jahre 2019 und 2020 eher durchwachsen waren, stand er Ende Juni 2019 erstmals in den Top 100. 2021 gewann Popyrin in Singapur seinen ersten Titel auf der ATP-Tour. Im Finale schlug er dort Alexander Bublik. Nachdem 2022 dann wieder eher weniger ging, folgte 2023 eine Leistungssteigerung. Mehrere Viertelfinals und der zweite Profititel in Umag waren das Ergebnis. Mit dem australischen Davis Cup-Team stand er zudem im Finale. 2024 feierte er mit dem Gewinn des Masters in Montreal den größten Erfolg seiner Laufbahn. Auch der anschließende Sprung auf Platz 23 in der Weltrangliste ist für den Australier ein neuer Bestwert.
Überraschungserfolg in Montreal
Der Erfolg in Montreal ist in vielerlei Hinsicht historisch. Zum einen ist Popyrin der erste Australier seit 2003, der ein Masters gewinnen konnte. Damals triumphierte Lleyton Hewitt in Indian Wells. Als Nummer 62 der Welt ins Turnier gestartet, steht der Australier jetzt auf Platz vier der Masters-Sieger mit der niedrigsten Weltranglistenposition:
Spieler | Rang | Event |
Borna Coric | 152 | 2022 Cincinnati |
Roberto Carretero | 143 | 1996 Hamburg |
Mikael Pernfors | 95 | 1993 Montreal |
Alexei Popyrin | 62 | 2024 Montreal |
Chris Woodruff | 57 | 1997 Montreal |
Kurioserweise entstanden zwei weitere Triumphe dieser Kategorie ebenfalls in Montreal.
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Für Popyrin bedeutet der Erfolg eine ganze Menge wie er selbst preisgab: „Es bedeutet mir die Welt hier zu gewinnen. All die harte Arbeit und all die Opfer, die ich in den letzten Jahren erbracht habe, haben sich nun endlich ausgezahlt. Nicht nur für mich ich, sondern für all diejenigen um mich herum. Meine Familie, meine Freundin, mein Team. Alle haben ihr ganzes Leben für mich geopfert.“
Spielstil
Popyrin ist ein All-Court-Player, der zwar auf Sand bereits einen ATP-Titel (Umag 2023) gewonnen hat, sich aber dennoch eher auf schnelleren Belägen wohler fühlt. Die Stärken des Australiers sind sein Aufschlag und die Vorhand. Mit seinen 1,96 Meter Körpergröße serviert er in der Spitze über 210 km/h. Ziel von Popyrin ist es, First-Strike-Tennis zu spielen, also seinen Gegner mit dem ersten Schlag sofort unter Druck zu setzen.
Ed Sheeran, Tim Cahill und Golf
Abseits des Courts ist Alexei Popyrin großer Ed Sheeran-Fan. „Er ist mit Abstand mein Lieblingskünstler. Ich liebe seine Musik schon sehr lange und das einzige Konzert, auf dem ich war, war von ihm“, schwärmte der Australier. Auch der ehemalige australische Fußballspieler Tim Cahill ist ein Vorbild Popyrins, gerade aus Kindertagen. Laut eigener Aussage sei er einer der wenigen Sportler, zu dem er wirklich aufgeschaut habe.
Der Australier ist außerdem großer Golf-Fan, verbringt aktuell jede freie Sekunde auf dem Golfplatz. Am liebsten mit seinem guten Freund Alex de Minaur, den er schon seit der Juniorenzeit kennt.
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